Bericht über die
Gedenkveranstaltung
Am Donnerstag Nachmittag, den 06.08.2020, versammelten sich auf Einladung der Friedens Gruppe Düren ca. 30 Personen am Friedensdenkmal am Haus der Stadt, das vor einem Jahr genau eingeweiht worden war, um an den Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki vor 75 Jahren zu erinnern.
Vera Schellberg eröffnete im Namen der Friedens Gruppe Düren die Versammlung mit einer Schweigeminute für die vielen tausend Todesopfer dieses bis heute ungeahndeten Verbrechens gegen die Menschheit und moderierte die Veranstaltung.
Dr. Johannsen sprach im Namen der Dürener Gruppe der Ärzte gegen Atomkrieg (IPPNW) zu den Anwesenden und fand eindringliche Worte, um vor atomarer Bewaffnung zu warnen, die mittlerweile ein Hunderttausendfaches der Zerstörungskraft der Bomben von Nagasaki und Hiroshima auf unserer Welt erreicht hat und mit einem Schlag die gesamte Menschheit vernichten könnte. Er bekräftigte den Aufruf von IPPNW an die Bundesregierung, endlich den UN-Vertrag für ein Verbot von Atomwaffen zu unterzeichnen.
Manu gab der Veranstaltung einen passenden musikalischen Rahmen mit Liedern von Bob Dylan und Hannes Wader und einem selbst geschriebenen Song.
Heiner Krüger, ebenfalls von der Friedens Gruppe Düren, stellte den aktuellen Bezug zum hier und jetzt dar und verwies auf den Natostandort Büchel in Rheinland-Pfalz, gut 100 km von Düren entfernt, wo ca. 20 Atomwaffender US-Army lagern und regelmäßig Übungsflüge für einen möglichen Atombombeneinsatz geflogen werden. Ausweichstandort für die Tornados ist der Flugplatz in Nörvenich, wo auch möglicherweise immer noch die Gegebenheiten für die Lagerung der Atomwaffen aus Büchel aufrecht erhalten werden. Er fordert für die Friedens Gruppe Düren, dass in Deutschland keine Atomwaffen mehr gelagert werden dürfen, der Rüstungsetat drastisch reduziert wird zugunsten von Bildung und Gesundheit, statt, wie gerade von Frau Kramp-Karrenbauer geplant, neue Kampfflugzeuge für die Bundeswehr zu beschaffen, damit diese weiterhin im Rahmen der nuklearen Teilhabe der NATO US-Atombomben eingesetzt werden können.
Zur Gedenkveranstaltung war auch der Bürgermeister der Stadt Düren, Paul Larue, als Mitglied der Mayors for peace, einer internationalen Organisation von Städten, die sich der Friedensarbeit, insbesondere der atomaren Abrüstung, verschrieben haben, eingeladen, der leiderverhindert war und seinen ersten Stellvertreter abgesandt hat, der aber, sehr zum Bedauern der Friedens Gruppe Düren, ohne Rückmeldung der Veranstaltung fernblieb. Nach Abschluss der Versammlung verweilten noch viele TeilnehmerInnen unter Einhalt der Corona-Regeln zum gemeinsamen Austausch am Friedensdenkmal.